Pressemitteilung, , Gütersloh: Studie: Hamburg Spitzenreiter im Standort-Wettbewerb der Bundesländer

Aufwärtstrend in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt – Berlin und Mecklenburg-Vorpommern fallen im Ranking der Bertelsmann Stiftung weiter zurück

Im so genannten Erfolgsindex des Ranking verliert Bremen den Anschluss an das Spitzen-quartett und fällt hinter das fünftplatzierte Rheinland-Pfalz auf Rang sechs zurück. Zum breiten Mittelfeld gehören weiter das Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachen. "Während Rheinland-Pfalz mit starker Wirtschaftdynamik seine Aufwärtsbewegung deutlich fortsetzen konnte, ist Nordrhein-Westfalen in dieser Gruppe das Sor­genkind. Niedersachsen konnte eine deutliche Trendumkehr einleiten", sagte Meffert.

Hoffnungsvoll stimme, so Meffert, dass sich im unteren Bereich der Ranking-Tabelle Bewe­gung abzeichne. Die neuen Länder seien nicht mehr länger ein "monolithischer Block" am Ende der Tabelle. Jetzt sei zu erkennen, dass sich mit einer guten Politik die Standortqualität erheblich steigern lasse. So gehöre Sachsen zu den Wachstumsspitzenreitern, Thüringen habe die Arbeitslosenquote deutlich senken können und auch in Sachsen-Anhalt habe sich die Er­werbstätigenquote stabilisiert. Nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sei noch keine Trendumkehr zu erkennen, sagte Meffert.

Um die Standortqualität in den einzelnen Bundesländern messen und vergleichen zu können, erarbeitete eine Expertengruppe unter der Leitung des Würzburger Wirtschaftswissenschaft­lers Professor Norbert Berthold ein detailliertes Analyseinstrumentarium. Dabei wurden die drei Bereiche Beschäftigung (Arbeitslosen- und Erwerbstätigenquote), Einkommen (Brut­toinlandsprodukt pro Kopf und Wachstum des Bruttoinlandsprodukts) sowie Sicherheit (An­teil der Sozialhilfeempfänger für die soziale Sicherheit; Anteil der nicht aufgeklärten Strafta­ten für die innere Sicherheit) zu einem so genannten Erfolgsindex zusammen gefasst. Anhand dieser Messgrößen wurden die Zeiträume zwischen 1999 bis 2001 und 2002 bis 2004 mitein­ander verglichen.

In einem zweiten Schritt sollten die Wissenschaftler im Auftrag der Bertelsmann Stiftung herausfinden, in welchem Bundesland die Politik besonders aktiv war, um die Lebensverhält­nisse für ihre Bürger positiv zu beeinflussen. Bei diesem so genannten Aktivitätsindex ergibt sich folgende Rangverteilung: Spitzenreiter sind hier die Südländer Baden-Württemberg und Bayern. Rheinland-Pfalz kann seinen dritten Platz festigen. Das breite Mittelfeld bilden die westdeutschen Flächenländer Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Hol­stein, das Saarland sowie Hamburg und Sachsen. In der Schlussgruppe rangieren Bremen, Brandenburg, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

"Die bedrohliche Finanznot fast aller Bundesländer setzt der Landespolitik enge Grenzen", sagte Meffert. Nur eine grundlegende Reform des Föderalismus könne den landespolitischen Handlungsspielraum erweitern.